Wenn es mir schlecht geht ...

Im Barock sagte man, dass alles vergänglich sei, um sich und andere daran zu erinnern, dass all der Prunk und Protz nach dem Tod wertlos sind. Dann zählt nur, wer du bist und deine Taten.
Doch nicht nur der Besitz und alles Materielle ist vergänglich, sondern auch der Schmerz. Der Schmerz, den wir heute empfinden, kann morgen schon wieder null und nichtig sein oder vielleicht auch erst in ein paar Jahren. Sich daran zu erinnern, wenn es einem schelcht geht, ist oft nicht leicht, weil wir, wenn wir am Boden sind nicht an den Aufstieg und das Gute denken wollen. Wir sind dann so damit beschäftigt uns selbst zu bemitleiden und uns zu sagen, wie gut es doch den anderen geht und wie schlecht uns selbst.
Ich gebe zu, ich bin auch so.
Ich liege am Boden und bin die Person, die mich unten hält. Ich vergrabe mich, ziehe mich zurück, kämpfe in mir, schreie, weine und will, dass wenn es mir schon schlecht geht, es mir richtig scheiße gehen soll. Ich dramatisiere vielleicht, bin überempfindlich und so sehr damit beschäftigt mich selbst zu bemitleiden, dass ich vergesse, dass es auch noch Positives am Leben gibt.
Aber ich bin auch Mensch. Ich bin keine maschine, die fehlerfrei 24 Stunden 7 Tage die Woche funktioniert und nützlich ist.
Ich bin Mensch. Ich darf mich schlecht fühlen, wütend sein, traurig und verletzlich. Ich darf weinen, toben, schreiben, heulen, traurig sein, ich darf Systemfehler haben.
Ich wollte eigentlich auf einen ganz andern Punkt hinaus.
 Ich wollte aufbauen und sagen, dass nach jedem tief ein hoch kommt. Dass Schmerz temporär ist und wieder bessere Zeiten kommen.
Aber irgendwie lief das Schreiben nicht nach Plan.Der Plan hat sich ohne mein Wissen verselbstständigt und meine Gedanken haben einfach einen anderen Weg gewählt.
Dass kann mal passieren, denn ich bin nur ein Mensch.

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